Der Coswiger Fußballverein e.V. ist ein Fußballverein in der nahe Dresden gelegenen sächsischen Stadt Coswig. Er entstand 2017 aus dem Zusamenschluss der SpVgg Grün-Weiß Coswig und dem 1. FC Coswig. Der Verein nutzt den Sportplatz Weinböhlaer Straße mit einem Rasen- und einem 2018 eröffneten Kunstrasenplatz mit einer Kapazität von 6000 Zuschauern. 2009 hatte die SpVgg 230 Mitglieder und unterhielt zwei Männer- und fünf Nachwuchsmannschaften.

 

Vereinsentwicklung

Die Spielvereinigung führt ihre Geschichte auf den 1920 gegründeten Verein SpVgg Coswig zurück. Nach dem durch die sowjetische Besatzungsmacht 1945 veranlassten Verbot aller Sportvereine in der Sowjetischen Besatzungszone schlossen sich Coswiger Sportler in einer provisorisch organisierten Sportgemeinschaft zusammen. Ab 1948 wurde das Sportwesen in Ostdeutschland auf der Basis von Betriebssportgemeinschaften (BSG) in geregelte Bahnen gelenkt. In Coswig gründete unter anderem das Hartgusswerk aus einer der bisherigen Sportgemeinschaften eine BSG, die 1952 von der Coswiger Lack- und Farbenfabrik übernommen wurde und von diesem Zeitpunkt an als BSG Chemie Coswig/Sa. mit mehreren Sportsektionen antrat. Nach verschiedenen Quellen nannte sich die BSG kurzzeitig 1957 Motor Coswig. Die BSG Chemie bestand bis 1990. Infolge der wirtschaftlichen Veränderungen nach der politischen Wende von 1989 stellte die Lack- und Farbenfabrik ihre Unterstützung für die BSG ein. Vom BSG-Mitgliedern wurde daraufhin 1990 in Rückbesinnung auf den früheren Sportverein die Spielvereinigung Grün-Weiß Coswig als eingetragener Verein neu gegründet. Im Jahr 2017 schlossen sich die SpVgg Grün-Weiß Coswig und der 1. FC Coswig zum Coswiger FV zusammen.


           


Entwicklung des Fußballsports

Bis Mitte der 1950er Jahre spielte sich Fußball im sächsischen Coswig nur im unterklassigen Bereich ab. Erst 1955 gelang der BSG Chemie der Aufstieg in die zu dieser Zeit viertklassige Bezirksliga Dresden. Ihre erste Bezirksliga-Saison schloss sie 1956 mit einem guten 5. Platz ab.

1956 qualifizierte sich Chemie Coswig auch für den DDR-weiten Wettbewerb um den FDGB-Fußballpokal 1957. In diesem Jahr trat die BSG unter dem Namen „Motor“ an und traf in der ersten Runde zuhause auf den Drittligisten SC Motor Karl-Marx-Stadt. Er wurde überraschend deutlich mit 4:1 besiegt. Auch in der nächsten Runde hatten die Coswiger Heimrecht und besiegten die eine Liga tiefer spielende BSG Fortschritt Falkenstein mit 5:2. In der I. Hauptrunde wurde der Zweitligist Fortschritt Meerane als Gegner ausgelost. Obwohl Coswig zum dritten Mal Heimrecht genoss, kam diesmal nach der 2:3-Niederlage das Pokal-Aus.

Nach der Saison 1959 musste Chemie Coswig als Tabellenletzter in die fünfte Liga (Bezirksklasse) absteigen. Erst 1972 gelang die Rückkehr in die inzwischen drittklassige Bezirksliga, allerdings nur für zwei Jahre. 1981 stieg Chemie noch einmal für ein Jahr in die Bezirksliga auf, danach spielte die BSG Chemie nur noch im Unterklassenbereich.

Bei Einführung des DFB-Spielsystems in Sachsen 1990 startete die Spielvereinigung Coswig in der Kreisklasse Meißen (7. Liga). Seit über zehn Jahren spielt Grün-Weiß in der seit 2008 8. Liga Bezirksklasse Dresden. In der Saison 2012/13 beendete die SpVgg die neu gegründete Kreisoberliga auf dem ersten Platz und spielte ab der Saison 2013/14 in der Landesklasse Mitte. Nach der Saison 2017/18 zog der Verein seine Mannschaft in die Kreisoberliga Meißen zurück. Nachdem das Team in der Spielzeit 2023/24 aus der Kreisoberliga abgestiegen war, löste es sich zum Saisonbeginn 2024/25 vorerst auf.

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